Mantrailing Training
Astrid Sperlich

Mantrailing FAQ

Definition:

Beim Mantrailing  nimmt ein Hund anhand des Individualgeruches eines Menschen dessen Spur auf, verfolgt diese und findet diesen Menschen.  Ist von dieser Person keine Spur vorhanden oder endet die Spur, so zeigt der Hund das an.

Was heisst das jetzt konkret:

Der ausgebildete Mantrailer-Hund (Personen-Spürhund), ist in der Lage anhand eines Geruchsmusters genau diese Person zu finden, von der das Geruchsmuster stammt. D.h. der Hund sucht genau diese einzelne Person (Individualgeruch) – im Gegensatz zu anderen Suchhunden, die Menschen allgemein suchen (z. B. Flächensuchhund, Trümmersuchhund).

Mantrailer sind aber auch in der Lage anzuzeigen, ob sich die Person des Geruchsmusters an diesem Ort aufgehalten hatte oder nicht, und wenn ja, wo sie von dort aus hingelaufen ist. Aber auch wo die Spur dieser Person u. U. endet: Das ist z. B. der Fall, wenn die Person in ein geschlossenes Fahrzeug eingestiegen ist.

Eingesetzt werden professionell geführte Personenspürhunde weltweit neben der Vermisstensuche oder dem Verfolgen und Auffinden von Straftätern auch forensisch (z. B. Beweissicherung, Aussagenüberprüfung) 

Beim Mantrailing in der Vermisstensuche geht der Hund üblicherweise an der Leine voraus, Hund und Mensch sind für Aussenstehende durch Warnwesten und Kenndecke deutlich zu erkennen. Der Trailer folgt seinem arbeitenden Hund, sichert ihn vor Gefahren aus der Umwelt und managt den Trail.

Mantrailing basiert auf dem ausgeprägten Geruchssinn der Hunde und ihrer Fähigkeit, individuelle Gerüche zu erkennen und zu verfolgen.

Das gängigste Erklärungmodell:
Der Hund orientiert sich an den Abbauprodukten der Hautschuppen, die jeder Mensch verliert.

Beim „Trailen auf dem Geruchsband“ (wie auch beim ID-Tracking) wird darauf trainiert, dass der Hund den tatsächlich gelaufenen Weg der Zielperson verfolgt. Erklärt wird das mit der Orientierung des Hundes an „den schweren Geruchspartikeln, Clustern“.

Das „Trailen auf dem Geruchsband“ ist ein sehr geeigneter Trainingsansatz für bedürfnisorientiertes Mantrailing.

Der Einstieg ins Mantrailing ist Teamwork. Du und Dein Hund, Ihr habt beide Lernaufgaben. In einem (Online) Einsteigerworkshop legst Du erstmal  die Grundlagen in Theorie und Elementen der Praxis, um dann anschließend gemeinsam mit Deinem Hund zu starten.

Beim Antrailen darf Dein Hund erleben, dass es sich lohnt und Spaß macht, mit Dir zusammen eine Aufgabe zu erfüllen. Und dann bauen wir Schritt für Schritt auf, dass Dein Hund genau verstehen und umsetzen kann, was wir von ihm erwarten. Parallel dazu lernst Du, Dich mit Deinem Hund zu bewegen, seine Körpersprache auf dem Trail richtig zu deuten und übst Dich im Leinenhandling.Erst dann steigern wir die Ansprüche. 

Leider nein. Damit Mantrailing auch für den Hund bedürfnisorientiert ist, muss für geeignete Rahmenbedingungen und einen passenden Trainingsaufbau gesorgt werden. Mehr dazu findest Du in meinem Blogartikel „Mantrailing als Enrichment erfordert einen besonderen Spirit“

Das ist beim Mantrailing auch gar nicht nötig.

Du kannst – wenn notwendig – auch mit einem Sicherheitsgeschirr trailen.

Gerade hier ist bedürnisorientiertes Mantrailing gut geeignet. Im Training ist immer nur der arbeitende Hund dabei – alle anderen warten im Auto auf ihren Einsatz. Durch die Konzentration auf die Arbeit (Trailen) fällt es den Hunden häufig sogar leichter, nicht auf die anderen Hunde zu reagieren. Und selbstverständlich darf er beim Trailen auch auf Abstand gehen, wenn ein anderer Hund auf dem Trail zu nah ist.

Gerade für Deinen Hund stellt das Mantrailing eine tolle Möglichkeit dar, diese Furcht zu überwinden. Das Training wird für Deinen Hund so gestaltet, dass er sich nicht fürchten muss und wertvolle positive Erfahrungen mit fremden Menschen machen kann. Er wird zu nichts gezwungen und das Belohnen am Ende erfolgt so, dass es auch wirklich eine Belohnung für Deinen Hund ist.