Schleppst Du auch zum Training immer kistenweise Material mit? Bei mir ist das jedenfalls so.
Bevor ich ins Training starte, packe ich meine Materialkisten, -taschen und den Rucksack ins Auto. Und wehe, ich nehme die Kiste aus praktischen Gründen mal nicht mit… genau – dann hätte ich sicher was daraus gebraucht. Deswegen ist das Equipment fürs Mantrailing jetzt zum Training immer mit an Bord.
Heute öffne ich diese Kisten und Taschen gedanklich mal für Dich: Was da drin ist und bleuchte, warum ich es dabei habe.
Da gibt es verschiedene Kategorien an Material: Echte Hilfsmittel für das Training, Anschauungsmaterial – auch mal zum Ausprobieren, Reservematerial für die Teams – wenn was vergessen wurde oder wir mehr brauchen, als eingepackt.
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Auf dem Trail
Material, das ich auf dem Trail brauchen könnte, habe ich in einem Rucksack. Diesen Rucksack habe ich zu Beginn immer auf die Trails mitgenommen. Weil ich den Inhalt tatsächlich nie brauchte, da meine Teams wirklich vorbildlich alles dabei haben und auch auf den Trail mitnehmen, liegt er jetzt meistens gepackt im Auto. Für längere Trails schulte ich ihn zukünftig aber wieder. Sicher ist sicher.
Was ist also im Rucksack drin? Dinge, die auf dem Trail gebraucht werden könnten:
- Wasserflaschen für Mensch und Hund
- Kotbeutel
- Reserve Jackpot
- Reserve Leckerchen
- Feuchttücher, Taschentücher
- Reserve Funkgerät
- Erste Hilfe Material.
Das alles ist in einem kleinen leichten knallgelben Rucksack griffbereit gepackt. Das Wasser für die Hunde fülle ich immer frisch auf und tausche regelmäßig die Wasserflasche für Menschen aus.
Hilfsmittel fürs Training
Das sind jetzt die Dinge, die ich fürs Training brauche.
Hinweis: Ich habe von keinem der genannten Hersteller eine Gegenleistung für die Nennung ihrer Produkte erhalten. Wenn also hier ein Produktname genannt wird, dann rein aus persönlicher Überzeugung.
Trainingsplan
Ich plane mein Training immer vor und drucke die Reihenfolge aus. Dieser Plan kommt sichtbar ins Auto, so dass sich alle Teilenehmer*innen des Trainings daran orientieren können. Für mich selbst fotografiere ich den Plan ab, damit ich auch von unterwegs Zugriff habe.
Der Plan sorgt einerseits dafür, dass die trailenden Teams ausreichend Zeit für einen entspannten Rückweg haben und andererseits gibt er allen Teams den zeitlichen Rahmen vor. Die Zielpersonen stehen bereit, die Teams können sich bestens auf ihren Trail vorbereiten. Die Trainingszeit kann optimal genutzt werden.
Funkgerät
Inzwischen habe ich 4 Funkgeräte (von Motorola) – wasserfest und mit super Reichweite. Wofür ich die brauche?
- Sicherheit für die Zielpersonen
- Schnelle Rückmeldungen der Zielperson an mich, wenn sich die Situation am geplanten Ende ändert
- Möglichkeit, die Zielperson zurückzuholen, um wenn nötig den Trail zu verkürzen
- Info an die Zielperson über mögliche Zeitverzögerungen
- Timing für die Zielperson für besondere Auffindepositionen (z.B. Tarnnetz)
- Timing für das Aufsuchen der Endposition
EScooter
Ich bin ehrlich – zuerst habe ich mit einem Tretroller versucht, Zeit auf dem Rückweg einzusparen. Allerdings kam ich Antisportkanone dann ziemlich atemlos wieder am Start an. Nicht gut. Mein eScooter (von Egret) leistet mir da deutlich bessere Dienste und ich kann mit ihm viel Zeit und auch Schritte sparen. So kann ich die Trainingszeit einfach besser im Sinne der Teams nutzen.
Material für besondere Geruchsartikel
Mit Geruchsartikeln bin ich wirklich super pingelig. Daher bringe ich die notwendigen Materialien auch selbst mit, wenn es um Geruchsartikel “mit Showeffekt” geht. Darunter auch die notwendigen Tools, um z. B. Geruchskopien oder Abstriche zu erstellen.
Genauso stelle ich das Material, wenn es um die Gegenstandsanzeige auf dem Trail geht. 3 Kisten sind dafür mit geeigneten Artikeln gepackt und entsprechend vorbereitet.
Natürlich gilt das auch für die Negativarbeit: Also für die Bereitstellung des “leeren” Geruchsmusters für die Einführung des Negativabgangs und auch die Geruchsartikel von Personen, die niemals (!) vor Ort waren.
Material für besondere Auffindepositionen
Damit die Hunde lernen können, dass ausschließlich die Nase zum Ziel führt, ist es wichtig, die Auffindeposition – das “Opferbild” – zu variieren. Dafür benutze ich auch Materialien wie Tarnnetze, Silberfolien, Gegenstände wie Koffer oder Rollatoren oder diverse “Verkleidungen”.
Dabei tausche ich die Taschen, in denen ich diese Hilfsmittel mitnehme, regelmäßig aus. Warum? Damit die Teams nicht sofort anhand der Tasche erkennen können, wie ihre Zielperson verkleidet oder getarnt ist nach dem Motto: „Alles klar, in der Tasche ist das grüne Tarnnetz drin“.
Stoffhund Siri
“Siri” spielt eine wichtige Rolle beim Antrailen, denn ich gehe beim Antrailen den gesamten Vorgang erst einmal mit dem Stoffhund durch. Dabei bewege ich den Stoffhund und spiele verschiedene Verhalten durch, die Bezugsperson des anzutrailenden Hundes bekommt Siri an die Leine und die Zielperson spielt ihre Rolle beim Antrailen.
So können Missverständnisse in der Absprache oder ungünstige Verhaltensweisen erkannt und besprochen werden, ohne dass es negative Auswirkungen auf den anzutrailenden Hund hat.
Weisstafel mit Stiften für erklärende Skizzen
Zugegeben, ich bin bequem. Wenn die Scheiben meines Autos nicht perfekt sauber sind (was sie selten sind), dann skizziere ich darauf mit dem Finger. Ich habe dafür – oder wenn die Autoscheibenskizze nicht ausreicht – eine kleine weiße Tafel und entsprechende bunte Stifte dabei. So können Trailverläufe insbesondere bei Überprüfungsaufgaben gut schematisch dargestellt werden.
Hilfsmittel, um es den Zielpersonen angenehm zu machen
Sei es ein kleiner Klappstuhl, ein Sitzkissen oder etwas Wärmendes im Winter… wenn es mir möglich ist, dann sorge ich gerne gut für die Zielpersonen. Auch mal mit einem feuchten Tuch, um Hundesabber von den Händen (oder der Kleidung) zu entfernen.
Ersatzmaterial
Wenns dann doch mal vergessen wird, oder wir mehr brauchen, als gedacht – für diese Fälle habe ich Ersatzmaterial dabei:
- Wasser für Mensch und Hund
- Jackpot (kleine Portionen Nassfutter, Trockenfleisch)
- Jackpotdosen
- Kotbeutel
- Neue Tüten für Geruchsartikel (in einem Zip-Beutel drin zum Rauszupfen)
- Sterile Kompressen für die Gewinnung von Geruchsartikel
- Kleine Leckerchen für unterwegs bzw. für den Schnüffelteppich
- große Hundehandtücher, um nasse Hunde vor der Pause im Auto abtrocknen zu können
- Warnwesten für die Menschen
- Reserveakkus für die Funkgeräte
Anschauungsmaterial / Ausprobieren
Dieses Mantrailing Equipment füllt mehrere große Kisten und Taschen, die ich zu jedem Training und den Seminare ins Auto packe.
Leinen
Gerade bei den Leinen finde ich es wichtig, diese mal ausprobiert zu haben, bevor man sie kauft. Denn die Leine muss genau zum Team passen: Sie muss sich für den Menschen gut anfühlen und gut händelbar sein. Von den Dimensionen (Länge, Gewicht und Karabiner) muss sie natürlich zum Hund passen. Also habe ich eine große Sammlung an verschiedenen Leinen dabei, sowie auch kleine Musterstücke von Anbietern vielfältiger Biothane Leinen. Von einer Spezialleine habe ich auch Verkaufsware dabei:
- Biothane Leinen in verschiedenen Stärken und Breiten sowie Oberflächen
- Hexagurtleine
- gummierte Gurtleinen
- Leine mit Extragripp für sicheren Halt
Vielleicht vermisst Du die Lederleine in dieser Auflistung? Ich habe tatsächlich keine in meinem Fundus. Für mich persönlich sind die zu aufwändig in der Pflege und bei Nässe nicht gut zu handhaben. Das ist meine ganz persönliche Einstellung.
Wenn die Lederleine aber genau DEINE Leine ist – dann go for it! Sie muss zu Dir und Deinem Hund passen – nicht zu mir.
Geschirre
DAS perfekte Mantrailing Geschirr im Allgemeinen gibt es nicht: Ein tolles Geschirr für “Fiffi” kann für “Lumpi” völlig ungeeignet sein.
Daher habe ich eine recht ansehnliche Sammlung von Geschirren, die fürs Mantrailing geeignet sind. Meinen Stammkund*innen leihe ich diese Geschirre auch aus, so dass sie in Ruhe daheim ausprobiert werden können, bevor dann ein neues Geschirr gekauft wird. Diese Geschirre kommen auch ganz ganz selten mal in den Einsatz, wenn die “Trailtasche” eines Teams den Weg ins Auto nicht gefunden hat…
Folgende Geschirre habe ich als Muster dabei:
- Geschirre aus dem Zughundesport
- Safety von Zero DC
- Nukka von Snowpaw
- Führgeschirre
- Anny X
- StakeOut
- Mantrailing Geschirre
- Bequidog
- Großenbacher
- Julius K9 Mantrailing Geschirr (Nicht zu verwechseln mit dem typischen K9 Sattelgeschirr)
Geschirrformen, die ich nicht als Mantrailing Geschirre nutzen lasse sind Sattel- oder Norwegergeschirre oder weitere Geschirrformen, die die freie Bewegung insbesondere der Schulter einschränken.
Ruckdämpfer
In meiner Materialkiste befinden sich verschiedene Ruckdämpfer, die sich in Bezug auf Stabilität bewährt haben und nicht sofort ausleiern. Gut geeigent fürs Trailen sind die sog. WAW-Ruckdämpfer. Ob ein Ruckdämpfer zum Trailen Sinn macht, ist immer eine Einzelfall-Entscheidung. Dieses Hilfsmittel kann auch mal nur übergangsweise eingesetzt werden.
Schnüffelteppich
Ob für den Einsatz am Start oder die Gestaltung der Pause – ich habe immer einen kleinen Schnüffelteppich dabei. Als Muster, zum Ausprobieren – oder als Ersatz, wenn der eigene vergessen wurde . Natürlich habe ich auch eine kleine Auswahl an passenden Mini Leckerchen dabei.
Booties
Als Schutz bei Verletzungen oder gegen Streusalz im Winter – ein Satz an verschiedenen Booties ist auch immer in meinem Auto. Dabei nutze ich am liebsten Booties aus dem Schlittenhundesport, weil es da sehr viele Größen und unterschiedliche Materialien gibt.
Schattennetz, Akku- und Solarventilatoren, Kofferraumabstandshalter in der warmen Jahreszeit
Die gesamte Palette an Hilfsmitteln, um das Aufheizen eines Autos zu vermindern ist auch dabei. Schattennetze, Ventilatoren für die bessere Belüftung und Abstandshalter für Heckklappen.
Meinen Teams stelle ich dieses Equipment auch zur Verfügung, falls sie noch kein eigenes haben – oder es daheim vergessen wurden.
Wer allerdings die Vorzüge eines Schattennetzes mal kennengelernt hat, wird früher oder später meistens selbst eines kaufen. Dabei berate ich gerne, worauf man beim Kauf eines Schattennetzes achten soll und die Magnete dazu nicht vergessen werden dürfen. Regelmäßig mache ich auch eine Sammelbestellung für meine Kund*innen für Schattennetze und die entsprechenden Magnete.
Schneeketten für Schuhe im Winter
Ich bin ein großer Fan der “Schneeketten für Schuhe” von Yaktrax. Die geben nicht nur guten Halt auf Glätte, sondern auch auf glatten Böden ohne Eis und Schnee. Die klassischen Spikes schneiden da einfach viel schlechter ab. Wobei ich bei gefährlichen Bodenverhältnissen das Training natürlich absage.
Extramaterial für Seminare
Für Seminare nehme ich nochmal ein paar Taschen mehr mit, denn solche Veranstaltungen stellen nochmal andere Ansprüche an das Gruppentraining. Mir ist es in meinen Mantrailing Seminaren wichtig, dass sich die Teilnehmer*innen bereits vor Beginn des Seminares willkommen und gut aufgehoben fühlen.
Daher habe ich speziell für die Wochenendseminar und die Mantrailing Wochen noch Onlinepakete geschnürt, die ich den Teilnehmer*innen freischalte. Eine Woche vor Beginn des Seminares eröffne ich eine freiwillige WhatsApp Gruppe in der bereits vor dem ersten Live Treffen ein Austausch von mir initiiert wird.
Wenn sich die Gruppe dann am ersten Tag trifft gibt es eine unkonventionelle Kennenlernrunde, in der ganz leicht erste Kontaktpunkte geknüpft werden können. Die Teilnehmer*innen bilden schnell eine Gemeinschaft und das Training läuft im Anschluss sehr vertrauensvoll und wertschätzend.
In den extra Seminartaschen ist dann Folgendes:
- Material für die Einstimmungsrunde der Gruppe auf das Seminar
- Bücher mit Bezug zu Mantrailing und/oder Enrichment zur Ansicht mit meiner persönlichen Meinung dazu
- verschiedene Trainingstagebücher zur Ansicht
- eine kleine individuelle kulinarische Überraschung
- Hygienematerial, falls die öffentlichen WCs “leer” sind
Fazit
Mein Material im Training dabei zu haben gibt mir als Trainerin vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für das Training und Sicherheit. Für meine Kund*innen ist es Service.
Dieses Equipment bereitzuhalten, zu pflegen und ins Auto ein- und nach dem Training wieder auszuräumen kostet Geld, Zeit und Aufwand. Für mich ist es wichtig und ein wertvoller Beitrag, um aus dem Training möglichst für alle eine Enrichmentmaßnahme zu erschaffen, es ist auch Ausdruck meiner Wertschätzung der Teams.
Jetzt bin ich neugierig? Was hast Du noch dabei, worauf Du nicht verzichten möchtest im Training? Schreibs mir gerne per Mail oder gleich hier in die Kommentare!
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Astrid Sperlich